Bank mit Haltung: Wie die Regiobank Nachhaltigkeit umsetzt

Manche reden über Nachhaltigkeit, andere handeln. Die Regiobank Solothurn gehört eindeutig zur zweiten Kategorie.

Was ihr jüngster Nachhaltigkeitsbericht 2024 zeigt, ist ein solides Zahlenwerk – und ein klares Zeichen für Verantwortung, regionale Verwurzelung und ein zukunftsorientiertes Bankgeschäft.

Wer die 200-jährige Geschichte der Regiobank kennt, ahnt: Hier steht kein Konzern mit globalen Ambitionen im Vordergrund, sondern eine Bank mit starker regionaler Ausrichtung – und einem Nachhaltigkeitsverständnis, das über reines Marketing hinausgeht. Das zeigt sich schon im Grundverständnis: Nachhaltigkeit beginnt bei den Mitarbeitenden und reicht bis zum CO2-Fussabdruck des Hypothekarportfolios.

Ein Beispiel: 54,8 % der Kundenanlagen sind derzeit in Fonds oder Aktien mit einem überdurchschnittlichen ESG-Rating (AA–AAA) investiert – der Anteil wenig nachhaltiger Anlagen liegt bei 0,6 %. Greenwashing-Vorwürfen begegnet die Bank mit Transparenz und Orientierung an anerkannten Standards. Die Regiobank richtet sich nach den aktuellen Vorgaben der Schweizerischen Bankiervereinigung und legt Wert auf transparente Entscheidungsprozesse.

Auch im Bereich der Finanzierungen wird gehandelt. Mit dem «EcoCheck» prüft die Regiobank systematisch den energetischen Zustand von Liegenschaften. 2025 wird ein neues Produkt lanciert, das Sanierungen von fossilen Heizsystemen und den Ausbau von Photovoltaik gezielt fördert. Das Ziel: weniger als 34 kg CO2 pro Quadratmeter Wohnfläche bis 2028 – ein herausfordernder, aber realistisch gesetzter Wert.

Doch Nachhaltigkeit beginnt nicht erst bei den Produkten. Sie beginnt im eigenen Haus. Die Bank senkte im vergangenen Jahr ihren CO2-Ausstoss deutlich – nicht zuletzt dank 80 % erneuerbarer Energien, eines elektrifizierten Fahrzeugparks und neuer Photovoltaikanlagen. Auch intern zeigt man Haltung: Mit einem Net Promoter Score von +56 und einer Fluktuationsrate von nur 3,9 % bleibt die Regiobank eine der attraktivsten Arbeitgeberinnen der Region. Flexible Arbeitsmodelle, faire Löhne und eine respektvolle Kultur sind fester Bestandteil des Arbeitsalltags.

Und schliesslich: Wer sich zur Region bekennt, zeigt das nicht nur mit Worten. 100 % der Sponsoringbeiträge – immerhin fast eine halbe Million Franken – flossen auch 2024 an Vereine, Kulturanlässe und soziale Projekte am Jurasüdfuss. Wer mit der Regiobank arbeitet, leistet gleichzeitig auch einen Beitrag zur Entwicklung der Region. Ein Nachhaltigkeitsbericht mit substanziellen Inhalten – über das Pflichtmass hinaus.

«Wir wollen CO₂ nicht nur messen – wir wollen ihn senken»

Albert Thommen, Leiter Nachhaltigkeit der Regiobank Solothurn,
im Gespräch mit Savoir Vivre.

Die Regiobank verfolgt das Ziel, den CO2-Ausstoss ihres Hypothekarportfolios deutlich zu reduzieren.
«Das ist ein strategisches Ziel, das Geschäftsleitung und Verwaltungsrat gemeinsam tragen», sagt Albert Thommen. Mit klaren Kennzahlen und spezifischen Produkten – etwa für Heizungssanierungen oder Photovoltaik – soll das gelingen. «Wir arbeiten mit einem externen Partner, der unser gesamtes Portfolio jährlich neu bewertet», erklärt Thommen. Besonders im Fokus: ältere Liegenschaften mit hohem Einsparpotenzial. «Dort können wir rasch viel bewirken.»

Doch was, wenn die Ziele verfehlt werden?
«Dann setzen wir auf Transparenz, Aufklärung und Motivation. Die Entscheidung bleibt immer beim Kunden.» Auch im Bereich Sponsoring gehe es nicht um globale Klimaziele, sondern um die nachhaltige Entwicklung der Region – kulturell, gesellschaftlich und ökologisch.

Zum Vorwurf des Greenwashings sagt Thommen:
«Wir informieren offen über unsere Methoden und messen konkrete Effekte. Der Nachhaltigkeitsbericht ist nicht PR, sondern Ergebnis ernsthafter Arbeit.»

Und persönlich?
«Ich war der Erste mit einem E-Auto bei uns. Aber es geht nicht nur um Verzicht – Innovation ist entscheidend. Sanierungen sind ein konkreter Hebel, mit dem wir etwas bewegen können.»

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